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Ex-Trainer Gloth jetzt Mentor und Motivator


Als Handballcoach trainierte der Fredenbecker Topclubs - Jetzt will er Menschen durchs Leben helfen



Der Fredenbecker Thomas Gloth feierte einst mit Handballmannschaften Erfolge und steckte Niederlagen ein. Als Spieler, Trainer und Manager. Heute will er seine Erfahrung nutzen. Was Gloth als zertifizierter Mentor plant.


VON DANIEL BERLIN


Thomas Gloth (66) hat schon mit vielen Dingen sein Geld verdient. Derzeit mit Immobilien-Marketing. Er sagt, er berät Bauträger. Einen Namen machte sich Gloth allerdings im Sport, vor allem im Handball.


Gloth agierte als Spieler, Handballtrainer und Manager bei verschiedenen deutschen Spitzenclubs. Er schaffte mit der SG Leutershausen den Aufstieg in die 1. Bundesliga, coachte oder managte den VfL Bad Schwartau, den VfL Gummersbach, den TV Großwallstadt, die deutsche Militärauswahl bei einer Weltmeisterschaft zur Goldmedaille und nicht zuletzt den VfL Fredenbeck und den TSV Bremervörde.


Dass es Gloth mit dem VfL Fredenbeck 1995 ins Final Four um den DHB-Pokal geschafft hatte, dort aber im Halbfinale an Düsseldorf scheiterte, steht sogar in einem Eintrag bei Wikipedia. Auch Gloths vermeintlich größter Coup ist in dem Online-Lexikon vermerkt.


Als guter Netzwerker gelang es Gloth in den 1990er Jahren, den besten Handballer der Welt, Jackson Richardson, von Marseille nach Großwallstadt zu lotsen. Die Geschichte soll begonnen haben bei einem Kaffee in einer Bar in Madrid.


Mentoring ist nicht sportartspezifisch


Thomas Gloth sammelte also Erfahrung. Mit Sportlern, aber vor allem mit Menschen. Die will er jetzt gezielt nutzen. Gloth ließ sich an der Trainerakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nach eigenen Aussagen zum Mentor ausbilden. „Ich habe meinen Blickwinkel erweitert“, sagt Gloth. Er sei gerne Fürsprecher und Berater, aber ausdrücklich kein Trainer.


Im Kern, erzählt Gloth, gehe es darum zu ergründen, wo Menschen, Spieler oder Trainer Probleme haben. Liegen sie im mentalen Bereich oder im zwischenmenschlichen? Sind es Probleme, die einen vom eigentlich Wichtigen abhalten. „Das Mentoring ist nicht sportartspezifisch“, sagt Gloth.


Gloth will „die Leute auf

die Spur bringen“


Es geht auch ins normale Leben. „Die eine Sache ist der Spitzensport, die andere die Gesundheit“, sagt Gloth. „Ist es ausweglos, beispielsweise den Krebs zu besiegen? Nein.“ Gloth sagt, er wolle Menschen motivieren, neuen Lebensmut schaffen, den Menschen helfen, sich zu fokussieren. Gloths Zielgruppe scheint also groß zu sein.


Ein Großteil des Jobs bestehe darin, die Psyche zu bearbeiten. „Ich habe früher schon viele aus dem Dreck geholt“, sagt Gloth. Als Trainer und Manager führte er früher eine ganze Reihe von lösungsorientierten Einzelgesprächen. Vor großen Spielen, vor wichtigen Wettkämpfen.


Bei seinen künftigen Klienten will Gloth zunächst die „Einflüsse abchecken“, dann die „Hemmnisse herausarbeiten“, sie im besten Fall visualisieren und bearbeiten. Manchmal helfe ein Perspektivwechsel. Ratschläge, sagt Gloth, gebe er keine. Er wolle lediglich die richtigen Fragen stellen und „die Leute auf die Spur bringen“.


Seine Spieler sollten einst im Angriff Tore werfen und in der Abwehr Tore verhindern. Sie mussten körperlich fit sein, um eine ganze Saison durchzustehen. Und sie mussten mental fit sein, um bei all dem Druck klar im Kopf zu bleiben. Diese Erfahrung, sagt Gloth, solle nicht brachliegen. „Heute trainiere ich Menschen, damit sie durchs Leben kommen.“

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